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wer hier jetzt endlich die sparte für seine/ihre partnersuche vermutet hat, wird enttäuscht sein - oder auch nicht? mich hat es gereizt, das, was bei vielen partnerannoncen rätselhaft bleibt, einmal zu enthüllen:
wie sieht die frau hinter der anzeige aus; welche schönen runden personen beschreiben die wenigen worte und zahlen der anzeige?
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elvira und samuel
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samuel war der erste von 12 zuschriften, die elvira sich als mögliche kandidaten herausgesucht hatte...
und er war ein volltreffer. ruhig, sensibel, zurückgezogen. schon wie er sie begrüßt hatte, bei ihrer verabredung in der innenstadt von hannover: fair, freundlich - und sichtlich angetan von elviras figur.
die anderen 11 taten ihr etwas leid. aber es war gut so. sehr gut.
ein dreiviertel jahr später wagte sie sich in diesem 'kleinen schwarzen' an die öffentlichkeit. ohne samuel wäre das unvorstellbar gewesen, mit ihm war es reine freude und leidenschaft.
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jolanda und petra
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52 männer hatten sich gemeldet. und eine frau: petra.
"ich weiß, ich bin hier auf dem falschen dampfer. bin eine frau. trotzdem: was du schreibst, gefällt mir. vielleicht können wir uns mal treffen? hätte lust dazu. petra."
und, nach 14 männern etwas gelangweilt, hatte sie sich mit petra verabredet. über die männer geklönt. sich prima verstanden. am schluß petras geständnis: du siehts so gigantisch aus...
und bald war es mehr als freundschaft. jolanda liebte petra. und petra liebte sie. coming out. es war einmal mehr passiert.
und die restlichen 38 männer?, fragte petra einmal neugierig. nun denn, antwortete yolanda mit feinem lächeln, ich bin eine vieldimensionale frau...
um sich aber petra sofort kichernd in die arme zu werfen...
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isolde und bruno
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nun, war ich wohl doch zu anspruchsvoll, dachte sich isolde.
nur eine antwort war gekommen, von einem 54jährigen mann, bruno.
und er ließ sich zeit mit der annäherung, was sie als zeichen von selbständigkeit und selbstbewußtsein interpretierte.
und er genoß es, sich mit ihr in der öffentlichkeit zu zeigen, keine scheu, keine verstohlenen blicke links und rechts. er war einfach da, stand neben isolde, stand zu ihr.
ja, sie ließen sich zeit. und gewannen tiefe und leidenschaft.
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pam paradox
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lange schon war sie verliebt in p., hatte sich nie getraut, ihm ihre liebe zu zeigen, war oft mit ihm zusammen, immer als 'guter kumpel'.
die anzeige war fast eine verzweiflungstat: endlich herauskommen aus dieser unglücklichen fixierung auf p.
26 zuschriften brachte die anzeige, gut 14 gespräche mit menschen, die interesse an ihr signalisierten, interesse und mehr...
zwar war keiner dabei, bei dem es gefunkt hätte... aber pamelas selbstbewußtsein wuchs bei alledem, sie merkte, dass sie begehrt war, begehrenswert sei.
das begann wohl auch p. zu spüren. ihre neue freiheit, ihre gelassenheit.
und eines abends lud er sie zum essen ein. und schon beim essen einige andeutungen, gesten, blicke, die mehr verhießen...
und hinterher eine der bezauberndsten und schüchternsten liebeserklärungen, die man sich denken kann...
ja, gute kumpel blieben sie. aber oft waren sie sich auch viel, viel mehr: geliebte, mann und frau.
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bente
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der erste war zu klein. objektiv. der zweite war ihr zu dick. der dritte war zwar groß, aber furchtbar umständlich. der vierte war zu schnell, jogger, o je. der fünfte dachte beim essen nur an mc donalds. der sechste war noch nie in der disco und 'geht da auch nicht hin'. der siebte war ihr zu oberflächlich.
der achte - sagte nach eine halben stunde voller kriterien: he, du bist aber anspruchsvoll. das pack' ich nicht, lachte, zahlte, ging.
der achte ließ sie nicht mehr los. kampf und liebe, liebe und kampf. der achte blieb bis heute, sie kämpfen immer noch - und lieben sich...
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petra und manfred
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nun, "mehr als vollschlank" war deutlich untertrieben. manfred erkannte das bild im internet sofort - die überaus dicke frau, die öfters im selben bus mit ihm in die stadt zur arbeit fuhr. die er oft schon gesehen und mit seinen augen verfolgt hatte. von der er wußte, dass sie in der örtlichen ihk arbeitete. die anzusprechen ihm immer der mut gefehlt hatte.
an jenem sommertag fasste er sich ein herz und sprach sie an, eben aus dem bus ausgestiegen: - hallo, ich habe ihr bild im internet gesehen, ihre kontaktanzeige... ob ich mich wohl auch offline bewerben darf?
sie wurde knallrot, schaute sich verlegen um, schaute ihn an, stotterte: -wie... was... woher wissen sie...?
er holte tief luft: -ich weiß nicht warum, aber ich mag dicke frauen halt sehr... und jetzt habe ich sie einfach wiedererkannt... ihre anzeige im internet... ich würde sie gern zu einem kaffee einladen...
- jetzt gleich? - ja, antwortete er, seine stimme wurde fester, jetzt gleich, warum nicht?
und sie tranken kaffee. und sie redeten stundenlang. und, und, und...
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